Der Zweite Weltkrieg ist vorbei. Aber er ist gar nicht wirklich vorbei. Wunden, Traumata, und Erinnerungskultur durchziehen die Nachkriegsgeschichte von Jugoslawien. Trotzdem ist nicht alles schlecht. Der Krieg war auch der große "Gleichmacher". Serben, Kroatien, Bosnier, und Mazedonen, Frauen und Männer, Moslems, Juden und Christen kämpften zusammen gegen die Faschisten.
Das war die Grundsubstanz der kommenden Nation. Aus dieser Zusammenarbeit entsteht eine tolerante Gesellschaft, die soziale Mobilität auch für Minderheiten ermöglicht, die Frauenrechte revolutioniert, und ein zerstörtes Land in Rekordzeit industrialisiert. Und das alles nach dem ganz eigenen Erfolgsmodell: Die jugoslawische dezentrale Demokratie, das Selbstmanagement. Wir scheuen aber auch nicht vor den Problemen zurück; diskutieren die problematische Frage, ob Tito ein Diktator war, und dekonstruieren den Begriff der Demokratie.