Mar 5 2021
Trenders Bücher Trends (TBT) - Alles Öko! Ein Jahr im Selbstversuch
TBT im März - passend zur Umweltaktion „picobello“, auch wenn sie dieses Jahr nicht offiziell stattfinden kann. Trotzdem ist eine Müllsammelaktion nicht nur nach meinem Empfinden nötiger denn je und ich hoffe, dass sie, so wie in Biringen geplant, auch in anderen Dörfern unbürokratisch stattfinden kann. Aber nun zu dem Buch, das ich euch heute vorstellen möchte. Es heißt ALLES ÖKO! Ein Jahr im Selbstversuch und es wurde von Colin Beavan im Jahr 2009 in Amerika geschrieben. Das Buch ist also bereits ein paar Jahre alt und trotzdem finde ich es brandaktuell. Ich habe es letztes Jahr im Herbst gelesen und es hat mich nachhaltig beeinflusst. Denn umso mehr man spürt, dass unser Planet aus den Fugen gerät und wir die Folgen unseres zerstörerischen und räuberischen Verhaltens deutlich erkennen können, stellt man sich hoffentlich die Frage: Was kann ich tun und welchen Einfluss nimmt mein Handeln im Großen und Ganzen?! Diese oder ähnliche Gedanken hatte der Autor Colin Beavan 2006 bestimmt auch, als er den Grundstein für sein Buch legte. Er stellte für sich fest, dass die Probleme Erderwärmung, Vermüllung des Planeten, Artensterben usw. nicht nur von außerhalb betrachtet werden dürfen, sondern jeder ein Teil dieser Probleme ist. Und bei all seinen Erkenntnissen merkte Beavan, dass er sich bis dato tatenlos und hilflos verhielt. So stellte er sich die Frage, ob man wirklich nichts unternehmen kann oder ob man einfach nur zu faul, bequem oder ängstlich ist, es zu versuchen. So kam es dazu, dass sich Beavan, seine Frau und kleine Tochter auf einen Selbstversuch einließen. Mitten in New York hatte die Kleinfamilie ein Jahr lang so gelebt, dass sie der Umwelt keinen zusätzlichen Schaden zugefügt hatte. Sie bemühten sich, keinen Müll entstehen zu lassen, den Kohlendioxidausstoß gegen Null zu bringen, das Wasser und die Luft nicht zu verschmutzen, die Einkäufe auf regionale Lebensmittel zu reduzieren und auch den Energieverbrauch zu minimieren. Wie es dazu gekommen ist und der Weg dorthin wird am Anfang des Buches anschaulich beschrieben. Interessant dabei ist, dass der Autor über seine Weltverbesserungsvorschläge reflektiert und dabei feststellt, bisher immer nur Forderungen an andere Personen gestellt zu haben. Sein eigenes Handeln hatte er dabei wenig überdacht. So schreibt er, dass er glaubte sich besser und tugendhafter fühlen zu können, wenn er die Missetaten anderer verurteilen könne. Diesen Irrglauben und seine arrogante Art sich anderen überlegen zu fühlen, wenn er Fehler aufdecke und sie öffentlich mache, zeigt er an einigen Beispielen auf. Dies war sehr interessant zu lesen. Kurz zusammengefasst zeigt das Buch, wie die Familie innerhalb eines Jahres so weit wie nur möglich umweltneutral lebt. Dabei ist deutlich zu erkennen, dass die Veränderungen nicht von heute auf morgen stattfanden, sondern schrittweise vollzogen wurden. Dies macht das Lesen des Buches besonders interessant, man möchte erfahren, welcher Schritt als nächstes gegangen wird und ob es für einen selbst bedeutend ist. Mehr möchte ich über das Buch nicht erzählen, es ist eben kein Roman, dessen Geschichte man zusammengefasst nacherzählen kann. Aber ich hoffe trotzdem, dass ich euch neugierig gemacht habe, falls ihr das Buch noch nicht kennt. Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass es für uns Bewohner auf dem Gau ein absoluter Gewinn ist, dass wir ortsnah mehrere Einkaufsmöglichkeiten haben, die regionale Produkte anbieten und Nachhaltigkeit groß schreiben. Egal, ob ich da an die Bioland Eier vom Hofgut Eichen im Ort denke, den Pehlinger Hof oder den Marienhof aus Gerlfangen, den Biomarkt in Merzig oder den Unverpacktladen in Saarlouis. Lasst es euch gut gehen und denkt daran: Lesen fetzt!