Neue Welten - der Utopie Podcast

Jonas Kiß, Hardy Funk

Es gibt keine Utopien mehr, heißt es oft. Wir denken: Es gibt jede Menge Utopien, nur spricht niemand darüber! Das wollen wir ändern. Einmal im Monat reden wir mit einem/r Expert*in über positive Zukunftsentwürfe, von politischen Utopien bis zu den schönen neuen Welten in literarischen Werken, in Filmen oder in der Musik. Mit kritischer Neugierde und großer Lust auf Alternativen dieser nur scheinbar alternativlosen Welt. read less

#10 Defund the Police & Abolish the Police
Apr 30 2021
#10 Defund the Police & Abolish the Police
"Defund the Police!" - "Kürzt der Polizei die Mittel!" Dieser Slogan wurde 2020 nach der Tötung von George Floyd durch einen Polizisten in den USA auch hierzulande aufgegriffen. Die Idee dahinter: Der Polizei die Mittel streichen und das eingesparte Geld an anderer Stelle für sinnvollere Sachen wie Sozialarbeit, Prävention oder Beratungsstellen auszugeben. Noch weiter geht die Idee von "Abolish the Police!" - "Schafft die Polizei ab!". Warum die Polizei für sehr viele Menschen eher Probleme schafft statt Probleme zu lösen und wie eine Welt ohne Polizei und Gefängnisse aussehen könnte, darüber haben wir mit Fee Grabow und Nine Yamamoto-Masson gesprochen. Sie haben uns erzählt, was an die Stelle der Polizei rücken würde bzw. wie anders mit Gewalt umgegangen werden müsste, damit alle Menschen (und nicht nur die weiße Ober- und Mittelschicht) in Sicherheit leben. Wir haben auch die Geschichte der Polizei gestreift, ihre strukturellen Probleme, über Unterschiede zwischen "Defund" und "Abolish the Police" und vor allem über ein alternatives Lösungsmodell unter dem Namen "Transformative Justice". Fee engagiert sich im Bereich Transformative Justice und hat mitgewirkt an der Broschüre bzw. dem Toolkit "Was macht uns wirklich sicher". Das Toolkit gibt es hier kostenlos als PDF Download: https://www.transformativejustice.eu/wp-content/uploads/2017/07/toolkit-finished-1.pdf Und hier gibt es das Toolkit als Buch in einer aktualisierten Version: https://www.edition-assemblage.de/buecher/was-macht-uns-wirklich-sicher/ Nine ist Künstlerin und Akademikerin, ihre vielfältigen Projekte, Kunstwerke und Texte findet ihr hier: https://nineyamamotomasson.com/ Bewertet uns bei Apple Podcasts - wir freuen uns über jede Rezension wie Kinder über drei Kugeln Schokoladeneis: https://podcasts.apple.com/de/podcast/id1522848959 Unterstützt uns finanziell via Patreon - auch kleine Beträge helfen uns: https://www.patreon.com/neuewelten Oder über Paypal: https://www.paypal.com/donate?hostedbuttonid=C5XXPSF83BQ3S Abonniert unseren Newsletter: https://seu2.cleverreach.com/f/274459-273054/ Schreibt uns eine Mail an: neuewelten[at]posteo[punkt]de Folgt uns auf Instagram: https://www.instagram.com/neue.welten/ Folgt uns auf Twitter: https://twitter.com/NeueWelten Und auf Facebook: https://www.facebook.com/derutopiepodcast Schaut auf unserer Website vorbei: https://neuewelten.podcaster.de Eine Einführung in Community-basierte Konzepte von Sicherheit gibt es bei "Analyse & Kritik", geschrieben von Melanie Brazzell, die auch maßgeblich am Toolkit beteiligt war: https://www.akweb.de/bewegung/mit-transformative-justice-zu-mehr-sicherheit-ohne-polizei/ "Analyse & Kritik" bietet gerade auch ein "Sonderheft Polizeiproblem" an, viele Text sind auch online frei zugänglich: https://www.akweb.de/ausgaben/665-sonderheft-polizeiproblem/ Das Konzept von Transformative Justice geht auf die US-amerikanische Abolitionistin Mariame Kaba zurück. Hier ein gutes Interview mit ihr: https://www.thenation.com/article/culture/mariame-kaba-interview-til-we-free-us/ Im März 2021 ist der 19-Jährige Qosay Kh. in Delmenhorst nach seiner Verhaftung wegen einem Joint in Polizeigewahrsam gestorben. Die Details des noch ungeklärten Falls weisen doch sehr in eine Richtung: https://www.tagesschau.de/investigativ/panorama/tod-polizeieinsatz-101.html Auch linke Menschen sind von Polizeigewalt betroffen, sowohl bei linken Demos als auch als Einzelpersonen. Beispielhaft ist der aktuelle Fall der Studentin und Antifa-Aktivistin Lina E., die behandelt wird wie eine Terroristin, und das wegen angeblicher Schlägereien mit Nazis: https://www.akweb.de/bewegung/free-lina-paragraf-129-verfolgungswelle-gegen-linke/ Die Liste der Betriebe, die von den Niedrigstlöhnen der Gefangenen profitieren: https://ggbo.de/profiteurinnen/ 913 Menschen saßen letztes Jahr in Berliner Gefängnissen, weil sie schwarz gefahren si...
#9 Die Star Trek Utopie mit Sebastian Stoppe
Mar 31 2021
#9 Die Star Trek Utopie mit Sebastian Stoppe
Der Weltraum - unendliche Weiten: So beginnt 1966 ein der größten Science Fiction Erzählungen aller Zeiten. Star Trek breitet in mittlerweile fast 800 Episoden, in mehr als einem Dutzend Kinofilmen, in über 1.000 Comics und mehr als 700 Romanen und Kurzgeschichten eine Geschichte unserer fernen Zukunft aus. Und beschreibt nebenbei eine utopische Gesellschaft, die stets mit der jeweiligen Gegenwart im Dialog steht, von den 1960er Jahren bis heute. Wir freuen uns, mal wieder ein popkulturelles Phänomen auf seinen utopischen Gehalt hin abzuklopfen und mit Dr. Sebastian Stoppe über die Vereinte Föderation der Planeten, die oberste Direktive, eine Welt ohne Geld, Künstliche Intelligenz und viele weitere Aspekte der Star Trek Utopie zu sprechen. Sebastian stellt in seinem Buch „Unterwegs zu neuen Welten - Star Trek als politische Utopie“die Hypothese auf, dass es sich bei Star Trek um einen utopischen Text handelt, der starke Ähnlichkeiten etwa mit Thomas Morus' "Utopia" aufweist. Vor allem aber hat er ALLE Star Trek Folgen geschaut und uns ein paar sachdienliche Hinweise gegeben, welche besonders utopischen Folgen wir uns anschauen könnten. In der Podcast-Folge konzentrieren wir uns vor allem auf die Serie "Star Trek - The Next Generation", die von 1987 bis 1994 im Fernsehen lief. Denn "The Next Generation", entstanden am Ende des Kalten Krieges und in der kurzen Zeit der Aufbruchsstimmung danach, zeigt vielleicht am deutlichsten die utopische Seite von Star Trek. In der Serie hat Captain Jean-Luc Picard das Kommando über die USS Enterprise, mit dabei sind Commander William T. Riker, der Androide Data oder der Klingone Worf. Und der utopisch-humanistische Geist von Star Trek-Erschaffer Gene Roddenberry. Bewertet uns bei Apple Podcasts: https://podcasts.apple.com/de/podcast/id1522848959 Unterstützt uns finanziell via Patreon - auch kleine Beträge helfen uns! :) https://www.patreon.com/neuewelten Oder über Paypal https://www.paypal.com/donate?hosted_button_id=C5XXPSF83BQ3S Abonniert unseren Newsletter: https://seu2.cleverreach.com/f/274459-273054/ Schreibt uns eine Mail an: neuewelten[at]posteo[punkt]de Folgt uns auf Instagram: https://www.instagram.com/neue.welten/ Folgt uns auf Twitter: https://twitter.com/NeueWelten Und auf Facebook: https://www.facebook.com/derutopiepodcast Schaut auf unserer Website vorbei: https://neuewelten.podcaster.de Hauptforschungsgebiet von Sebastian Stoppe sind unter anderem Film- und Fernsehstudien, insbesondere Science Fiction und Musik für Film und Fernsehen. Hier geht´s zu seiner Homepage: https://www.sebastian-stoppe.de Sebastians Dissertation "Unterwegs zu neuen Welten - Star Trek als politische Utopie" erschien 2014 im Büchner-Verlag: https://www.buechner-verlag.de/buch/unterwegs-zu-neuen-welten/ Eine überarbeitete Version der Dissertation mit einem neuen Kapitel zu den jüngsten Serien erscheint voraussichtlich Ende 2021 in englischer Sprache bei McFarland Publishers: https://mcfarlandbooks.com 2019 erschien zudem der Sammelband "Neue Welten, Star Trek als humanistische Utopie?", herausgegeben von Michael C. Bauer. Hier steuerte Sebastian den Text "Aus dem Chaos in die Ordnung, Die Schaffung politisch-sozialer Strukturen in Star Trek" bei: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-57449-2 Auch die Filmkritiker Rüdiger Suchsland und Georg Seeßlen haben sich intensiv mit "Star Trek" auseinandergesetzt. Hier bietet etwa Seeßlen einen guten Überblick über die Star-Trek-Saga: http://www.getidan.de/kritik/film/georg_seesslen/2114/die-star-trek-saga Hier analysiert Suchsland "Star Trek Beyond“: https://www.heise.de/tp/features/Star-Trek-Beyond-Positiver-Realismus-und-der-Geist-der-Utopie-3276712.html Alle sieben Staffeln von "Star Trek - The Next Generation" (und weitere Star Trek Serien) gibt es bei Netflix.
#8 Zapatismus mit Nico Klomann
Mar 7 2021
#8 Zapatismus mit Nico Klomann
Für die aktuelle Episode haben wir in den Süden Mexikos geschaut. Dort leben die Zapatisten in einer Utopie, die die zumindest teilweise schon realisiert ist. Seit einem Aufstand 1994 verwalten sie dort, im Bundesstaat Chiapas, ihre Geschicke selbst in weitestgehender Autonomie. Der Staat Mexiko ist zwar auch in diesem Gebiet offiziell Machthaber, und es gibt auch eine starke Militärpräsenz mexikanischer Soldaten, aber die Zapatisten haben ihre eigenen Strukturen aufgebaut. Es gibt viele spannende Aspekte, die wir zusammen mit Nico Klomann aus Mexiko näher beleuchten. So haben die Zapatisten ihre eigenen Räte und Regierungen, die sehr basisdemokratisch, gewissermaßen anarchistisch funktionieren. Zudem haben sie eine eigene Armee sowie ihre eigenen Gerichte, Schulen und Krankenhäuser. Der wichtigste Aspekt ist, dass sie als überwiegend aus Indigenas bestehende Bewegung auch das Land besitzen, auf dem sie arbeiten, und die Landwirtschaft und Wirtschaft selbst in der Hand haben, und versuchen, es weniger kapitalistisch zu organisieren als im Rest des Landes. Die emanzipatorische Bewegung arbeitet nicht darauf hin, die Macht in Mexiko zu übernehmen, sondern will die Gesellschaft sofort von unten verändern – was durch die Vertreibung der Großgrundbesitzer und die Verteilung des Landes an die Bauern und Bäuerinnen auch gelungen ist. Seit dem Aufstand von 1994 setzen sich die Zapatisten für die Rechte der indigenen Bevölkerung Mexikos, aber auch generell gegen neoliberale Wirtschaftspolitik und für autonome Selbstverwaltung ein. Nico Klomann beschäftigt sich als Wissenschaftler und Aktivist insbesondere mit dem Widerstand der indigenen Gruppen am Istmo de Tehuantepec, der nun auch von einem Megaprojekt, dem Corredor Transistmico, bedroht ist. Weil der gesamte Südosten Mexikos einem industriellen Entwicklungsplan unterworfen werden soll, spielt nun der Zapatismus laut Nico Klommann wieder eine größere Rolle. Er bietet mit seiner jahrzehntelangen Vernetzungsarbeit den widerständigen Gruppen integrale Netzwerke an, und auch ideologisch wird der Zapatismus aufgrund der Bedrohungslage in anderen Landesteilen bestätigt. Somit werden, sagt Nico, das autonomistische Projekt der Zapatisten und dessen Organisationsformen zunehmend attraktiver. Bewertet uns bei Apple Podcasts: https://podcasts.apple.com/de/podcast/id1522848959 Unterstützt uns finanziell - auch kleine Beträge helfen uns: https://www.paypal.com/donate?hosted_button_id=C5XXPSF83BQ3S Abonniert unseren Newsletter: https://seu2.cleverreach.com/f/274459-273054/ Schreibt uns eine Mail an: neuewelten[at]posteo[punkt]de Folgt uns auf Instagram: https://www.instagram.com/neue.welten/ Folgt uns auf Twitter: https://twitter.com/NeueWelten Und auf Facebook: https://www.facebook.com/derutopiepodcast Schaut auf unserer Website vorbei: https://neuewelten.podcaster.de Im Sommer kommt eine Delegation der Zapatisten per Segelschiff nach Europa (und den Rest der Welt) - 500 Jahre nach der angeblichen "Eroberung" dessen, was heute Mexiko ist, "landen" sie in Madrid: https://www.graswurzel.net/gwr/2021/02/das-virus-der-rebellion-geht-auf-reisen/ Die Zapatisten sammeln noch Spenden für ihre Reise: https://www.ya-basta-netz.org/die-zapatistas-kommen-zu-uns/ Hier geht es zur Seite der Ejército Zapatista de Liberación Nacional (EZLN, deutsch: Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung) mit den neuesten offiziellen Mitteilungen der Organisation: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/ Hier gibt’s eine deutschsprachige Seite mit aktuellen News zu den Zapatisten. Zum Beispiel will die Zapatistische Befreiungsbewegung EZLN im Sommer 2021 eine Delegation aus Mexiko in die ganze Welt schicken: https://www.gruppe-basta.de/ Der schöne Sach-Comic „Kleine Geschichte des Zapatismus“ von Luz Kerkeling und Findus hat uns sehr bei der Recherche geholfen. Mit vielen Zeichnungen bietet das Buch einen hervorragenden Einstieg und...
#7 Gemeinwohlökonomie mit Martina Dietrich
Jan 26 2021
#7 Gemeinwohlökonomie mit Martina Dietrich
Den Kapitalismus beenden, oder zumindest seine negativen Seiten bändigen: Das verspricht die Utopie der Gemeinwohlökonomie. Und zwar, indem nicht mehr der Profit der Unternehmen an erster Stelle steht, sondern das Gemeinwohl - der Beitrag eines jeden Unternehmens zum guten Leben für alle. Wie genau dieses Gemeinwohl definiert ist, wie es berechnet wird und wie es den Profit als wichtigste Kennzahl ersetzen soll, erzählt uns Martina Dietrich aus Köln. Sie berät mit ihrer Firma Sinnovation Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit - und in Sachen Gemeinwohlökonomie. Martina erklärt uns auch die für die Gemeinwohlökonomie zentrale Gemeinwohl-Bilanz, die Unternehmen, aber auch Gemeinden oder einzelne Personen ziehen können und in einer besseren Welt auch sollten. Die Bilanz untersucht das Gemeinwohl in vier Kategorien: 1) Menschenwürde, 2) Solidarität & Gerechtigkeit, 3) Transparenz & Mitgestaltung, 4) ökologische Nachhaltigkeit und bezieht dies jeweils auf fünf Berührungsgruppen: 1) Lieferant*innen, 2) Eigentümer*innen und Finanzpartner*innen, 3) Mitarbeitende, 4) Kund*innen, 5) das gesellschaftliche Umfeld. Heraus kommt ein Score, der anzeigt, wie weit vorn ein Unternehmen oder eine Gemeinde in Sachen Gemeinwohl ist - wie gut sie für die Gesellschaft sind. Die Gemeinwohlökonomie ist aber keineswegs beschränkt auf die Gemeinwohl-Bilanz, weswegen wir auch über die Ideen der Bewegung etwa zur Politik, zu öffentlicher Grundversorgung wie Bildung und Gesundheit und zu sozialer Gerechtigkeit sprechen. In Sachen Politik tritt sie zum Beispiel für mehr direkte Demokratie ein, für Konvente, die von der kommunalen bis zur obersten staatlichen Ebene mitreden und mitentscheiden können und für Volksentscheide. Eine Idee für mehr soziale Gerechtigkeit ist ein Startgeld für alle 18-Jährigen, das aus einem staatlichen Erbschaftsfond bezahlt wird. Aber auch die Gemeinwohl-Bilanz - und damit schließt sich der Kreis - würde, wenn sie für alle verpflichtend wäre, zu mehr sozialer Gerechtigkeit führen. Bewertet uns bei Apple Podcasts: https://podcasts.apple.com/de/podcast/id1522848959 Unterstützt uns finanziell - auch kleine Beträge helfen uns enorm: https://www.paypal.com/donate?hosted_button_id=C5XXPSF83BQ3S Abonniert unseren Newsletter: https://seu2.cleverreach.com/f/274459-273054/ Schreibt uns eine Mail an: neuewelten@posteo.de Folgt uns auf Instagram: https://www.instagram.com/neue.welten/ Folgt uns auf Twitter: https://twitter.com/NeueWelten Und auf Facebook: https://www.facebook.com/derutopiepodcast Schaut auf unserer Website vorbei: https://neuewelten.podcaster.de Mehr zu Martina und ihrer Beratungsfirma Sinnovation: https://www.sinnovation.koeln/ Die Website der Gemeinwohlökonomie-Bewegung, Unterseite der Regionalgruppen, in denen man sich engagieren kann - hier sieht man auch gut, wo die Gemeinwohlökonomie weltweit schon Fuß gefasst hat: https://web.ecogood.org/de/die-bewegung/regionalgruppen-und-vereine/ Die Gemeinwohlbilanz der Sparda Bank München - es gibt eine leicht verstandene Tabelle und einen 109-Seiten-Bericht: https://www.sparda-m.de/gemeinwohl-oekonomie-wirtschaft-der-zukunft/#text_image_1 Zum Schneeballeffekt der Gemeinwohl-Bilanz: Der Bürgermeister der bayerischen Gemeinde Kirchanschöring, Hans-Jörg Birner, im "GWÖ Podcast aus Bayern". Birner spricht auch darüber, wie die Bewohner*innen des Dorfes auf die Einführung der Gemeinwohl-Bilanz reagiert haben und was sich seitdem verändert hat: https://gwoebayern.letscast.fm/episode/2-hans-joerg-birner-buergermeister-von-kirchanschoering Der Rechenzentren-Betreiber Prior1 hat als Unternehmen einer per se nicht unbedingt ökologischen Branche eine Gemeinwohl-Bilanz erstellt: https://prior1.com/gemeinwohl-oekonomie/ Unsere Folge zur Postwachstumsgesellschaft mit Dr. Barbara Muraca - auch die Gemeinwohlökonomie will das Wachstum begrenzen: https://neuewelten.podcaster.de/neuewelten/2-degrowth-mi...
#6 Kritischer Posthumanismus mit Janina Loh
Dec 25 2020
#6 Kritischer Posthumanismus mit Janina Loh
Heute zoomen wir ganz weit raus - zeitlich, aber auch philosophisch: Transhumanismus und Posthumanismus sind Utopien bzw. vielleicht eher Dystopien, die auf je verschiedene Weiße den Menschen hinter sich lassen wollen. Gaaanz vereinfacht: Transhumanismus will den Menschen mit technischen Mitteln verbessern, ihn zu einem Cyborg machen, der den Mensch, wie wir ihn bzw. sie bisher kennen, vor allem von seinen Fähigkeiten her übertrumpft. Der technologische Posthumanismus will sich vom Menschen komplett verabschieden: Die Ideen reichen vom Upload des menschlichen Bewusstseins in die Cloud - um dort gewissermaßen als Künstliche Intelligenz mit menschlichen Wurzeln unendlich weiter zu leben. Oder gleich einer dem Menschen unendlich überlegenen Künstlichen Intelligenz das Zepter der Geschichte und der Evolution in die Hand zu geben. Beides nicht unbedingt Utopien, wie unser Gast, Janina Loh von der Universität Wien, unterstreicht. Janina ist derzeit Universitätsassistentin in der Technik- und Medienphilosophie an der Uni Wien, außerdem Autorin zu Büchern zum Posthumanismus und Transhumanismus und zur Roboterethik. Und sie ist Anhängerin des kritischen Posthumanismus, einer utopischen Denkrichtung, die nicht unbedingt den Menschen, aber auf jeden Fall den Humanismus überwinden will - und damit die Vorstellung, dass der Mensch die Krone der Schöpfung sei, dass der (Weiße, heterosexulle, männliche) Mensch im Zentrum der Welt steht und die Natur nach seinem Willen umformen und beherrschen könne. Der kritische Posthumanismus bezieht auch Tiere, Dinge und Elemente in Seine Überlegungen ein und träumt von einer Welt, in der diese gleichberechtigt neben bzw. zusammen mit dem Menschen leben. Eine Utopie, das zu radikal neuen Arten der Beziehungen zwischen Menschen untereinander, aber auch zwischen Menschen, Tieren und der Natur führt. Eine konkrete Idee ist das Parlament der Dinge, in dem auch Tiere, Dinge und Elemente wie das Wasser vertreten sein würden. Doch der kritische Posthumanismus lässt sich kaum auf solche konkreten, gemeinsamen Ideen festnageln. Janina Loh selbst etwa spricht sich für eine Utopie der Gefährt*innenschaft aus, in der statt Subjekte die Beziehungen zwischen Menschen, Tieren und Dingen im Mittelpunkt stehen. Sie will von unseren bisherigen exklusiven Ethiken zu einer radikal inklusiven Ethik kommen. Bewertet uns bei Apple Podcasts: https://podcasts.apple.com/de/podcast/id1522848959 NEU! Unterstützt uns finanziell - auch kleine Beträge helfen uns enorm: https://www.paypal.com/donate?hosted_button_id=C5XXPSF83BQ3S NEU! Abonniert unseren Newsletter: https://seu2.cleverreach.com/f/274459-273054/ Schreibt uns eine Mail an: neuewelten@posteo.de Folgt uns auf Instagram: https://www.instagram.com/neue.welten/ Folgt uns auf Twitter: https://twitter.com/NeueWelten Und auf Facebook: https://www.facebook.com/derutopiepodcast Schaut auf unserer Website vorbei: https://neuewelten.podcaster.de Janinas Seite bei der Uni Wien (in der Navi rechts findet ihr ihre Publikationen und Interviews, darunter viele weitere Podcast Gespräche): https://philtech.univie.ac.at/team/janina-loh-nee-sombetzki/ Hier im Falter beschreibt Janina ihre Utopie der Gefährt*innenschaft bzw. der "unheimlichen Freundschaften": https://cms.falter.at/blogs/thinktank/2020/09/21/utopie-der-unheimlichen-freundschaften/ Hier spricht Janina im sehr guten Podcast Wohlstand für alle über Roboterethik: https://wohlstandfueralle.podigee.io/1004-neue-episode Janinas Buch im Junius Verlag, "Trans- und Posthumanismus. Zur Einführung": https://www.junius-verlag.de/Programm/Trans-und-Posthumanismus-zur-Einfuehrung.html Janinas Buch bei Suhrkamp, "Roboterethik. Eine Einführung": https://www.suhrkamp.de/buecher/roboterethik-janina_loh_29877.html Ray Kurzweil ist seit 2012 Director of Engineering (Leiter der technischen Entwicklung) bei Google: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Ray-Kurzweil-f...
#5 Anarchistische Science Fiction mit Peter Seyferth
Nov 26 2020
#5 Anarchistische Science Fiction mit Peter Seyferth
Hallo ihr Lieben! Diesmal covern wir gleich fünf und eine halbe Utopien in einer Folge. Es geht um Science Fiction mit anarchistischen Ideen, sei es ein kompletter anarchistischer Planet oder anarchistische Strömungen im Wettlauf mit anderen Utopien oder auch Dystopien. Dr. Peter Seyferth hat uns seine fünf liebsten Anarcho-Utopien aus den letzten fünf Jahrzehnten mitgebracht und stellt sie vor (und eine weitere ganz unverhofft). Die Episode ist auch als kleines weihnachtliches Advents-Special gedacht, denn alle fünf bzw. sechs Bücher machen sich auch ausnehmend gut unterm Weihnachtsbaum oder unter gar nichts, wer Weihnachten vielleicht nicht so arg zelebriert. Wir empfehlen allerdings, die Bücher nicht bei Amazon zu bestellen, sondern beim sympathischen Buchladen eures Vertrauens. Wer noch nicht so recht sattelfest in Theorie und Praxis des Anarchismus ist, dem legen wir die vorangegangene Episode ans Herz, ebenfalls mit Peter. Dort geben wir eine kleine Einführung zum Anarchismus und klären weit verbreitete Vorurteile auf. In der nächsten Folge geht es dann übrigens mal wieder nicht um Anarchismus - sondern um Transhumanismus, Posthumanismus und die Utopie des kritischen Posthumanismus. We're so excited! Und das sind die Bücher, die Peter vorstellt: "The Dispossessed" von Ursula K. Le Guin: Ein Wissenschaftler von einem kargen, anarcho-syndikalistischen Planeten besucht den halb kapitalistisch-aristochratisch, halb kommunistisch-diktatorisch gestalteten Zwillingsplaneten. Eine anarchistische Utopie, die doch viele negative Entwicklungen nicht ausblendet. "Always Coming Home" von Ursula K. Le Guin: Nur zu einem Fünftel ein Roman, ansonsten Stoff- und Überlieferungssammlung einer anarchistischen Gemeinschaft weit in der Zukunft, mit wenig Industrie, Internet als Lebewesen und gefährlichen Nachbarn. "The Fifth Sacred Thing" von Starhawk: Eine eher esoterisch angestrichene, anarchistische Utopie, in der ein äußerst interessanter, pazifistischer, wenn auch nicht opferloser Umgang mit einer militärischen Bedrohung von außen geschildert wird. Die "Mars" Trilogie von Kim Stanley Robinson: Der Mars wird besiedelt und auch Anarchist*innen sind mit an Bord. Auch, wenn es der Mars keine komplett anarchistische Kolonie wird, so gibt es doch Dinge wie eine Tauschwirtschaft. Und jede Menge Revolutionen. "After the Deluge" von Chris Carlsson: Nach der Apokalypse formen Hillbillys und Gewohnheitskiffer eine anarchistische Hippie-Gesellschaft in San Francisco. Müssen sich allerdings auch mit jugendlichen Anhängern der Reagan-Pinochet-Liberation-Army herumschlagen. Trotzdem ist eine Geschenke- und Lagerhallenwirtschaft etabliert, die wachstumsfreie Gesellschaft lässt an unsere Podcast Episode zu Degrowth/ Postwachstum mit Dr. Barbara Muraca denken. "After the Deluge" gibt es zum Download als PDF, wer hat sollte trotzdem dafür zahlen, was so ein Buch halt kostet. "Walkaway" von Cory Doctorow: Die Welt nach der 3D-Drucker-Singularität. Ein fortgeschrittener Kapitalismus führt zu Heerscharen von für das Kapital unnützer Menschen, die einfach weglaufen aus den kapitalistischen Zentren in die Peripherie. Die Aussteigergesellschaft besitzt fortgeschrittene Technik und durchlebt eine Anarcho-Kommunistischen Revolution. Alles ist gut, bis der Kapitalismus sich an die Eroberung der eben noch nutzlosen Gebiete mit den eben noch unnützen Leuten, nun Anarchist*innen macht. Bewertet uns bei Apple Podcasts: https://podcasts.apple.com/de/podcast/id1522848959 Unterstützt uns finanziell - auch kleine Beträge helfen uns enorm: https://www.paypal.com/donate?hosted_button_id=C5XXPSF83BQ3S Schreibt uns eine Mail an: neuewelten@posteo.de Folgt uns auf Instagram: https://www.instagram.com/neue.welten/ Und auf Twitter: https://twitter.com/NeueWelten Schaut auf unserer Website vorbei: https://neuewelten.podcaster.de Peter auf Facebook: https://de-de.facebook.com/Dr.phil.PeterSeyfert...
#4 Anarchie mit Peter Seyferth
Nov 3 2020
#4 Anarchie mit Peter Seyferth
Die Anarchie hat einen denkbar schlechten Ruf: Anarchie bedeutet Regellosigkeit und Chaos, Anarchist*innen sind gewalttätige Revoluzzer, Anarchismus wäre in einem industriell geprägten Land schlicht nicht möglich - so die landläufige Meinung. Wir haben den radikalen Anarchisten Dr. Peter Seyferth eingeladen, um diese Vorurteile einmal auf ihren Wahrheitsgehalt hin abzuklopfen und darüber zu sprechen, was Anarchismus tatsächlich bedeutet und wie eine anarchistische Gesellschaft aussehen würde. Wie kann Anarchie funktionieren? Wo hat sie schon einmal funktioniert? Und wo steht der Anarchismus heute? Wir haben so viel geredet, dass wir gleich zwei Sendungen daraus machen werden - unser Gespräch über anarchistische Welten in der Science Fiction schicken wir als Weihnachts Special raus! :) PS: Wir mussten Peter Seyferth zwei Mal zum Gespräch einladen. Die ganze, ärgerliche, aber doch auch ein wenig positive Story gibt's zu Beginn der Episode. ;) Die deswegen auch mit einer kleinen Verspätung kommt. Bewertet uns bei Apple Podcasts: https://podcasts.apple.com/de/podcast/id1522848959 Unterstützt uns finanziell - auch kleine Beträge helfen uns enorm: https://www.paypal.com/donate?hosted_button_id=C5XXPSF83BQ3S Schreibt uns eine Mail an: neuewelten@posteo.de Folgt uns auf Instagram: https://www.instagram.com/neue.welten/ Und auf Twitter: https://twitter.com/NeueWelten Schaut auf unserer Website vorbei: https://neuewelten.podcaster.de Peter auf Facebook: https://de-de.facebook.com/Dr.phil.PeterSeyferth/ Peter gibt auch in mehreren Youtube-Videos von AcTVism Munich Einblicke in den Anarchismus, zuletzt ging's um Anarchie und Corona: https://www.youtube.com/watch?v=UvlZmzDLDi4 Peters Website: https://seyferth.de/ Hier geht’s zur Anarchie Folge vom Future Histories Podcast von Jan Groos: https://www.futurehistories.today/episoden-blog/s01e12-daniel-loick Ein Beitrag von Arte über das sehr gute Buch "Mein Katalonien" von George Orwell: https://www.arte.tv/de/videos/092007-000-A/george-orwells-katalonien/ Mehr Infos zu Anarchie und Anarchismus: Die deutschsprachige anarchistische Zeitschrift (und der Verlag) Graswurzelrevolution: https://www.graswurzel.net/gwr/ Mehr Infos zu Anarchie und Anarchismus: Die englischsprachige anarchistische Plattform Crimethink: https://de.crimethinc.com/ Das Episodenbild stammt noch von der ersten, gescheiterten Aufzeichnung vor dem "Lockdown light" in der leeren Favorit Bar in München.
#3 "Island" von Aldous Huxley
Sep 29 2020
#3 "Island" von Aldous Huxley
In der dritten Folge von „Neue Welten“ sprechen wir über das Buch „Island“ (dt. „Eiland“) von Aldous Huxley. Es ist die erste Episode unserer Reihe „Neue Welten Klassiker“, in der wir über Utopien in Romanen, Filmen, der Kunst oder in Computerspielen sprechen wollen. „Island“ erschien 1962, dreißig Jahre nach Huxleys Alptraumvision „Brave New World“. Im Gegensatz zu dieser berühmten Dystopie ist „Island“ einer der größten utopischen Romane des 20. Jahrhunderts. Das Buch erzählt die Geschichte des schiffbrüchigen englischen Reporters Will Farnaby. Er lernt die tropische Insel „Pala“ kennen – eine Insel, die nie kolonialisiert wurde. Die Gesellschaft auf Pala lebt eine Mischung aus westlich-rationaler Wissenschaft mit abendländischem Pragmatismus und östlicher Mystik mit tantrischem Buddhismus und Meditation. Wir wollen wissen, welche utopischen Ideen Aldous Huxley in dem Buch verarbeitet: Anfang der 1960er Jahre greift er hier Themen vorweg wie Freie Liebe, Drogen, Pazifismus, Yoga oder eine anti-autoritäre Erziehung. Wir fragen uns: Was wurde davon bereits umgesetzt und was noch nicht? Welche Ideen können wir für unsere Gesellschaft vielleicht noch mitnehmen? Und ist die Insel-Gesellschaft von „Island“ eine Utopie, in der wir gern leben würden? „Island“ ist der letzte Roman von Aldous Huxley, der 1963 an den Folgen einer Krebserkrankung starb. Er versammelt in diesem letzten Werk noch einmal viele seiner Ideen, die ihn ein Leben lang beschäftigten – und von denen manche heute auch seltsam anmuten. Andere sind schon beinahe umgesetzt – wenn auch in einem gänzlich anderen Kontext. Episoden-Bild von Leon Macapagal via Pexels. Bewertet uns bei Apple Podcasts: https://podcasts.apple.com/de/podcast/id1522848959 Unterstützt uns finanziell - auch kleine Beträge helfen uns enorm: https://www.paypal.com/donate?hosted_button_id=C5XXPSF83BQ3S Schreibt uns eine Mail an: neuewelten@posteo.de. Folgt uns auf Instagram: https://www.instagram.com/neue.welten/ Und auf Twitter: https://twitter.com/NeueWelten Schaut auf unserer Website vorbei: https://neuewelten.podcaster.de Zur Podcast Folge über „Island“ von Utopian Horizons: https://podtail.com/de/podcast/utopian-horizons/island-w-mark-taylor/ Eine Buch-Rezension zu „Island“ im „Spiegel“ von 1962: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45141169.html Hier vergleicht Laura Klöppinger die beiden Romane „Brave New World“ und „Island“: https://seitenwaelzer.de/brave-new-world-und-island-von-dystopie-zu-utopie Der Erfinder von „Psychedelic“: Aldous Huxley hat zusammen mit dem Autor Humphry Osmond den Begriff „psychedelisch“ geprägt. Damit beschreiben sie die Wirkung von Mescalin, die Huxley in von Osmond betreuten Experimenten etwa zehnmal im Laufe seines Lebens einnahm. Auch Huxleys Essays „The Doors of Perception“ und „Heaven and Hell“ beschreiben die Wirkung der Substanz. Nach „The Doors of Perception“ hat sich rund zehn Jahre später die kalifornische Band The Doors benannt: https://www.youtube.com/watch?v=QxizIrbcSuU Seit den 60er-Jahren hat eine ganze Reihe von Musikrichtungen Bezug auf den psychedelischen Bewusstseinszustand genommen, wie Psychedelic Rock, Psychedelic Folk, Psychedelic Trance, Goa, Stoner Rock, Acid House, Acid Techno, Acid Trance oder Acid Jazz. Danke, Aldous! ;) Hier spricht Huxley kurz in seinen eigenen Worten über psychedelische Drogen: https://www.youtube.com/results?search_query=psychedelic%20huxley Kurz vor seinem Tod am 22. November 1963 ließ sich Aldous Huxley von seiner Ehefrau Laura auf seinen Wunsch hin zwei Mal 100 Mikrogramm LSD verabreichen. In diesem Video erzählt Huxleys Frau von seinem Todestag, an dem übrigens auch Präsident John F. Kennedy bei einem Attentat in Dallas ums Leben kam: https://www.youtube.com/watch?v=3DN7zOWvAns Anscheinend produziert Leonardo DiCaprio eine neue Serie, ...
#2 Degrowth mit Barbara Muraca
Aug 26 2020
#2 Degrowth mit Barbara Muraca
In unserer zweiten Folge geht es um die Degrowth-Bewegung, die Utopie einer Postwachstumsgesellschaft. Auch diesmal aus aktuellem Anlass: Die Corona- und die damit einhergehende Wirtschaftskrise haben gezeigt: Der Kapitalismus muss immer am Laufen gehalten werden. Die Läden mussten schnell wieder auf machen, weil die Leute schnell wieder Sachen kaufen mussten, damit andere Leute wieder Geld verdienen und ihre Miete und ihr Essen bezahlen können. Obwohl viele gar kein Problem damit hatten, mal nicht so viel zu konsumieren und nicht so viel zu arbeiten, muss das jetzt wieder passieren, sonst würde alles in sich zusammenfallen. Und tatsächlich muss der Kapitalismus nicht nur weiter laufen - er muss auch immer schneller laufen, muss immer weiter wachsen und expandieren. Das kann - nicht nur aus ökologischen Gründen - nicht ewig gut gehen. Die Degrowth-Bewegung will deshalb (und wegen der vielen ökologischen, sozialen und individuellen negativen Begleiterscheinungen des Wachstumsdogmas) die Gesellschaft so verändern, dass sie auch ohne ständiges Wachstum auskommt - und ohne einen großen Crash, ohne Rechtsruck, Bürgerkriege und internationale Verteilungskämpfe. Wie diese Gesellschaft aussehen wird und welcher Weg am ehesten zu ihr führt, das hat uns Dr. Barbara Muraca erzählt, Assistant Professor of Philosophy and Environmental Studies an der University of Oregon und Autorin von unter anderem "Gut Leben - Eine Gesellschaft jenseits des Wachstums". Wie sieht eine Gesellschaft ohne Wachstum aus? Worauf müssen wir verzichten, was gewinnen wir? Warum reicht ein Green New Deal nicht und wie verhindert man, dass die Gesellschaften weiter auseinander brechen und nach rechts rücken? Antworten in Episode 2 von Neue Welten, eurem Utopie Podcast! Bewertet uns bei Apple Podcasts: https://podcasts.apple.com/de/podcast/id1522848959 Unterstützt uns finanziell - auch kleine Beträge helfen uns enorm: https://www.paypal.com/donate?hosted_button_id=C5XXPSF83BQ3S Schreibt uns eine Mail an: neuewelten@posteo.de. Folgt uns auf Instagram: https://www.instagram.com/neue.welten/ Und auf Twitter: https://twitter.com/NeueWelten Schaut auf unserer Website vorbei: https://neuewelten.podcaster.de Das tolle, umfassende und leicht zu lesende Buch von Barbara zur Einführung in die Degrowth-Bewegung, "Gut Leben - Eine Gesellschaft jenseits des Wachstums" ist gerade in der zweiten Auflage erschienen: https://www.wagenbach.de/buecher/titel/971-gut-leben.html Barbara im Tagesspiegel über die Chancen von Postwachstum in der Corona-Krise (ja, das kam bei uns etwas zu kurz..): https://causa.tagesspiegel.de/gesellschaft/schlaegt-in-der-krise-die-stunde-der-postwachstumsoekonomie/wie-aus-den-ideen-des-postwachstumsprojekts-gelernt-werden-kann.html Das Buch "Smarte Grüne Welt" von Steffen Lange und Tilman Santarius: https://www.oekom-crowd.de/projekte/digitalisierung/ Barbara empfiehlt auch das Buch "Degrowth in Bewegung(en)", das Essays von Vertreter_innen aus 32 mit Degrowth in Verbindung stehenden sozialen Bewegungen, alternativökonomischen Strömungen und Initiativen versammelt. Dort gibt es auch Beispiele von konkreten Projekten. Das Buch gibt es auch als PDF zum Reinschnuppern: https://www.degrowth.info/de/dib/degrowth-in-bewegungen/ Die diesjährige Degrowth-Konferenz in Wien fand leider nur digital statt. Dafür gibt es zig Videos der verschiedenen Panels: https://www.youtube.com/channel/UC1lN9jw3BaAFaiDv0fWD-VA Wichtiger Blog der deutschen Degrowth-Bewegung: https://www.degrowth.info/de/ Ebenso wichtiger Blog der deutschen Degrowth-Bewegung: https://www.postwachstum.de/ Ein paar mehr Infos zum "Recht auf Suffizienz" von Uta von Winterfeld: https://www.dw.com/de/politik-f%C3%BCr-gutes-leben-ohne-%C3%B6kosch%C3%A4den/a-17307661 Nur ein paar Punkte, warum Nespresso Kaffeekapseln (und andere) ein Schmarrn sind: https://www.quarks.de/umwelt/muell/darum-sind-kaffeekapseln-nicht...
#1 Afrofuturismus mit Natasha A. Kelly
Jul 24 2020
#1 Afrofuturismus mit Natasha A. Kelly
Für die erste Folge unseres Utopie Podcasts haben wir uns gleich für ein ganzes Netz aus Utopien entschieden: den Afrofuturismus. Afrofuturistische Geschichten und Ideen finden sich in der Musik, in der Literatur, in Comics, in der Kunst, im Theater und im Film – zuletzt auf ganz großer Leinwand in der Marvel Comic Verfilmung „Black Panther“. Wir selbst sind zum ersten Mal in der Popmusik – mit Songs von Sun Ra genauso wie von Lee „Scratch“ Perry – über den Afrofuturismus gestolpert. Und wollen es jetzt genau wissen: Warum gibt es spezielle Utopien für People of Color, warum braucht es sie? Eine Frage, die sich nach der Ermordung von George Floyd gerade leider wieder sehr dringend stellt… Was unterscheidet afrofuturistische Utopien von anderen Utopien? Dürfen Weiße Menschen auch dabei sein? Wer genau war W.E.B. DuBois? Und was verbirgt sich hinter dem Konzept des „Afrofuturismus 2.0“? Darüber haben wir mit Dr. Natasha A. Kelly gesprochen, Kommunikationssoziologin mit den Forschungsschwerpunkten Post-/Kolonialismus und Feminismus, außerdem Künstlerin, Autorin, Aktivistin und, ganz entscheidend: Afrofuturistin. Das Gespräch hat uns auch immer wieder zur Geschichte und aktuellen Situation der Schwarzen Community in den USA und in Deutschland geführt, zu struktureller Benachteiligung, zu unterdrückter Geschichte und unterdrücktem Wissen und zu der Feststellung, dass Deutschland in Sachen Rassismus-Diskurs gut 100 Jahre hinter den USA hinterherhinkt.